Rückbildungspilates auch nach Kaiserschnitt?
Der Irrglaube besteht, dass nach einem Kaiserschnitt einen Rückbildungskurs nicht so notwendig ist wie bei einer Spontangeburt. Der Beckenboden wird durch eine Spontangeburt zwar stärker belastet, da das Baby durch den Geburtskanal geboren wird, aber der Beckenboden wird bereits während der Schwangerschaft belastet. Durch die Hormone wird der Körper der Frau weicher, auch der Beckenboden.
Zudem verändern sich die Bauchmuskeln während einer Schwangerschaft. Die Bauchmuskeln werden zur Seite geschoben, damit das Baby genügend Platz bekommt. Dabei entsteht eine Rektusdiastase, das ist die Lücke zwischen den beiden geraden Bauchmuskeln. Mit gezielter Rückbildung kann die Lücke wieder geschlossen und stabilisiert werden. Zudem wird der Beckenboden gekräftigt. Durch einen Kaiserschnitt werden die tiefen Bauchmuskeln und die Faszien und auch das Zusammenspiel zwischen Beckenboden und tiefer Bauchmuskulatur beeinträchtigt. Mit der Rückbildung werden die Bauchmuskeln und der Beckenboden wieder gekräftigt und das Zusammenspiel von Beckenboden und tiefer Bauchmuskulatur trainiert.
Deshalb ist Rückbildung nach einem Kaiserschnitt genauso wichtig!
Nach einem Kaiserschnitt wird empfohlen, erst nach 10 bis 12 Wochen mit dem Kurs zu beginnen. Die Kaiserschnittnarbe sollte zuerst verheilt sein.